Als wirtschaftliche Macht ist China nicht zu unterschätzen – das wird nicht nur daraus deutlich, dass es wirksam Handelssanktionen gegen Amerika verhängen konnte, nachdem Trump ebenso trotzige Zusatzzölle und Importsperren erhob. Mal abgesehen davon, dass auch viele europäische Firmen großes Interesse daran haben, in China einen Zweig zu eröffnen, seit hierfür die Regulationen entschärft worden sind. Doch auch in den Kunstmarkt bringen sich die Chinesen immer erfolgreicher ein. So gibt es in dem ehemals kommunistischen Land bereits eine Reihe nennenswerter Kunstsammler, die durchaus den Weltmarkt beeinflussen können. Dieser Artikel klärt auf, welche Veränderungen diesbezüglich in nächster Zukunft zu erwarten sind.
Der 450-Millionen-Dollar-DaVinci: War es ein Chinese?
Im vergangenen Jahr sorgte der Verkauf eines Kunstwerkes für Schlagzeilen – denn in so einer Größenordnung hatte es noch nie einen Verkauf gegeben. Das Objekt war in diesem Fall der „Salvator mundi“ von Leonardo DaVinci, das einzige Bild des großen Künstlers, das bis dato noch in Privatbesitz war. Denn alle anderen Werke waren früher oder später von Museen oder Kunstsammlungen aufgekauft worden. Somit bestand natürlich sehr viel Interesse an dem Werk und es schreckte zunächst niemanden ab, dass der Wert des Gemäldes auf ohnehin schon stattliche 100 Millionen Dollar geschätzt wurde. Für Normalverbraucher ist diese Summe bereits astronomisch und höchstens denkbar, wenn man im Lotto gewinnt. Spielen Sie kostenlose Slots, kann ihnen auch noch das Glück winken. Doch selbst damit hätte man diese Auktion nicht gewinnen können. Denn wie hoch der Kaufpreis schließlich sein würde, das hätte wohl niemand geahnt: Ganze 450 Millionen ließ der Käufer es sich letztendlich kosten – und da bei solchen Käufen die Identität des Käufers geschützt wird, war zunächst nicht klar, aus welchem Land dieser stammt.
Chinesen werden immer stärker
Viele Blicke richteten sich auf der Suche nach dem neuen Besitzer auf China. Denn dort gibt es eine Menge kunstinteressierte Wohlhabende, die einen solchen horrenden Preis für ein Gemälde zahlen würden. Mittlerweile ist bekannt, dass der „Salvator“ heute wahrscheinlich in Saudi Arabien hängt. Doch wie viele ihn in China verorteten, spricht Bände über die Bedeutung, die die Chinesen nun auf dem Kunstmarkt erlangt haben. Experten zufolge belegen sie bereits den dritten Platz im Weltrang der Länder, welche die größten Anteile am Kunstmarkt haben. So laufen ein Fünftel der Käufe und Verkäufe über das Reich der Mitte. Wirtschaftlich ist das ausgesprochen wichtig, denn weltweit macht der Kunstmarkt jährlich etwa 57 Milliarden Dollar. Besonders auffällig ist allerdings das Wachstum der Chinesen in diesem Sektor: Noch vor zehn Jahren betrug ihr Anteil am Weltmarkt weniger als die Hälfte mit schlappen neun Prozent.
Auktionshaus Christie’s verzeichnet mehr chinesische Händler
Die Daten des Auktionshauses Christie’s, von dem unter anderem der berühmte DaVinci versteigert wurde, decken sich mit diesen Beobachtungen. Denn auch hier wird ein Zuwachs von asiatischen Käufern und Verkäufern verzeichnet. Sie sind besonders interessiert an Klassikern wie DaVinci oder Van Gogh. Doch auch chinesische Künstler wie Zhang Daqian sind hoch im Kurs. Bei zeitgenössischer Kunst investieren sie auch gerne einmal in weniger bekannte Künstler: Sie hegen hier die Hoffnung, dass deren Wert mit der Zeit ansteigt.
Insgesamt sind die kunstinteressierten Chinesen also eine bedeutende Macht, die nicht nur in alte Klassiker, sondern auch in moderne Kunst investiert.